Raus aus dem Elternhaus: Studierendenwohnheim oder Wohnung?

Autor: Eduard Holonec

Dieser Artikel wurde bereitgestellt vom Gutenberg Studentenverein, dem einzigen deutschsprachigen Studierendenverein Rumäniens. Weitere Initiativen sind Centrul de limba germană Gutenberg, bei dem Deutschkurse veranstaltet werden sowie MeinJob, eine Job- Plattform für Studierende und AbsolventInnen, die einen Job in Rumänien auf deutscher Sprache suchen.

Weitere Informationen zum Studium in Klausenburg und nicht nur findet ihr auch unter studenten.ro/cluj/

 

Als Studierende/r in Klausenburg gibt es zwei Möglichkeiten: Das Leben in einem Studierendenwohnheim oder das Mieten einer Wohnung, in der man alleine die Zeit verbringt oder eine Wohngemeinschaft bildet. Offensichtlich gibt es bei beiden einige Vor- und Nachteile.


Geld sparen im Wohnheim

Wenn du dich dazu entschlossen hast, dein Studierendenleben in einem Wohnheim zu verbringen, dann stehst du als allererstes vor der Wahl, welches du auswählst – ziehe ich in ein normales Studierendenwohnheim oder doch eher in ein privates?

Bei den normalen Wohnheimen hast du den Vorteil, weniger Geld für die Miete auszugeben (ca. 150 RON/Monat), jedoch sind die Plätze hier begrenzt. Das heißt, dass du etwas Glück brauchst, um auf die Liste zu kommen. Im Normalfall sollte dies jedoch auch ohne Probleme funktionieren, wenn du dich rechtzeitig genug dafür anmeldest. Für manche könnte die Anzahl der KameradInnen in einem Zimmer einen großen Nachteil darstellen: Denn du wirst mit maximal vier Personen, in einem relativ kleinen Zimmer, zurechtkommen müssen.

Umgekehrt ist die Anzahl der ZimmergenossInnen bei den privaten Wohnheimen viel niedriger, mit nur einer Person, die mit dir leben wird. Das kann in den meisten Fällen ,,stressfreier” sein. Außerdem kann es sehr gut möglich sein, dass man auch bessere Wohnbedingungen hat. Hier ist jedoch der Nachteil, dass der Geldbeutel für die monatliche Miete mehr darunter leiden muss (ca. 500 RON/Monat) als in einem normalen Studentenwohnheim.

Wenig Platz, jedoch genug Raum für Freundschaften

Das Leben in einem Wohnheim ist nun letztendlich das richtige und wahre Studierendenleben. Denn hier lebt man kostengünstig, so wie es ein/e Studierende/e eben nötig hat, und zur gleichen Zeit lernt man sehr viele neue Leute kennen, da all diese auf einem Haufen zusammenleben. Somit ist es viel leichter, die ganzen Studierenden kennenzulernen und sich mit diesen, in den Gemeinschaftsräumen zum Beispiel, zu treffen und gemeinsam Zeit zu verbringen.

Der Gedanke daran, in einem Zimmer zu leben, wo du fast durchgehend mit weiteren Personen im Raum sein wirst und nicht wirklich deine Ruhe haben kannst, ist vielleicht etwas erschreckend. Außerdem hat man nicht wirklich Platz für seinen eigenen Arbeitsplatz zum Lernen. Doch dafür gibt es auch eine Lösung: die Lernräume. Dort kann man sich, vor allem in der Prüfungsphase, zurückziehen und darauf loslernen.

Mehr Ruhe für mehr Geld

Für diejenigen, die abgeschreckt sind von dem engen Lebensraum, dem (möglichen) Lärm und das gemeinsame Leben ohne Privatsphäre, gibt es natürlich die Alternative, sich eine Wohnung zu mieten. Jedoch ist diese Variante um einiges teurer. Die monatliche Miete beträgt ca. 200 Euro/Monat, normalerweise handelt es sich bei diesem Preis um eine Einzimmerwohnung. Möchte man in eine größere Wohnung ziehen und diese gegebenenfalls mit FreundInnen teilen, beträgt die Miete ca. 180 Euro/Person im Monat. Nicht zu vergessen sind die monatlichen Rechnungen, die dazu kommen: Strom-/ Wasserkosten, Internet, usw. Diese teilt man in diesem Fall aber zum Glück auch.

In einer Wohnung zu leben, wo im Idealfall jede/r sein eigenes Zimmer und schließlich seine Ruhe und Intimität hat, ist für manche eben ansprechender. Nicht zu vergessen ist aber die Wohnungssuche in Klausenburg: ein echter Kampf, bis man das richtige für sich persönlich findet!

 Genieße dein Studierendenleben

Letztendlich ist es dir überlassen, ob du die reduzierten Lebenskosten eines Studierendenwohnheims wählst oder eher den Komfort mit höheren Preisen bevorzugst. Beide Optionen geben dir ja schließlich die Möglichkeit in einer solch tollen Stadt wie Klausenburg in vollen Zügen zu leben und zu genießen.

 

,,Obwohl die Räume klein sind, ich sie mit 3 anderen Studierenden teilen muss und wir nicht wirklich viel Privatsphäre haben, finde ich das Leben in Wohnheim viel interessanter. Es gibt nämlich keinen Tag der langweilig ist, da es immer etwas zu tun gibt. Ich habe zudem auch sehr viele neue Freundschaften geschlossen und viele tolle Leute kennengelernt. Somit muss man meiner Meinung nach als Studierende/r mindestens ein Jahr in einem Wohnheim gelebt haben, um eine echte Uni-Erfahrung gemacht zu haben.”

Student im 2. Jahrgang, Technische Universitat Cluj-Napoca

 

,,An einem einzigen Tag war ich bei 3-4 verschiedenen Wohnungsbesichtigungen. Eine Wohnung hat mich besonders angesprochen, sodass ich mit dem Vermieter ausgemacht habe, am nächsten Tag den Vertrag zu unterschreiben und ihm die Kaution zu überreichen. Am nächsten Morgen wurde ich mit der traurigen Nachricht überrumpelt, dass er die Wohnung schon an jemand anderen vermietet habe. Es war ein wahrhaft täglicher Kampf bis ich endlich eine Wohnung gefunden habe.”

Student im 1. Jahrgang, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften